Klartext zum Thema Schulverwaltung


"An der Spitze der Landesschulverwaltungen existiert ein undurchsichtiger, gegenseitige Blockaden geradezu herausfordernder Bund-Länder-Parteienpallawatsch, bei dem es offenbar um vieles geht, nur nicht um Bildung. Bevor wir es vergessen: In fünf Ländern gibt es auch noch einen politisch bestellten Vizepräsidenten des Landesschulrats. Der aber glücklicherweise im Regelfall ohnehin nichts darf, außer sein fettes Gehalt kassieren. Dass das relativ teure heimische Bildungssystem unter diesen Umständen bei internationalen Vergleichstests immerhin noch im Mittelfeld landet, gehört zu den kleinen Mirakeln dieses Landes.

Wir haben hier alles, was den Föderalismus ausmacht, in einem Bereich zusammengefasst: überschneidende, intransparente, unlogische Kompetenzstrukturen, die zu Blockaden führen. Und daraus folgende intransparente Finanzströme. Der passende Satz aus dem diskutierten Rechnungshofbericht: „Die Schulbehörden führten ihre Aufgaben mit deutlich höherem Personaleinsatz und höheren Personalausgaben durch als im Personalplan und im finanzgesetzlichen Ansatz/Detailbudget ausgewiesen; die Budgetwahrheit fehlte.“

Also nicht nur intransparent, ineffizient, sondern auch noch teurer. Wobei Geld ohnehin keine Rolle spielt: Allein durch in die Lehrerdienstrechtsreform hineinreklamierte Verzögerungen, die die Reform erst 2060(!) voll wirksam werden lassen, bringt diese laut Rechnungshof um 1,07 Mrd. Euro weniger Einsparungen als möglich."

Zitat aus "Die Presse" v. 1.12.2016 "Reformen auf der langen Bank"