Aufnahmeprüfung durch die Hintertür


Wie geht es  in der Bildungspolitik weiter? Wir zitieren aus einem Beitrag von Heidi Schrodt im neuen MO-Magazin für Menschenrechte

„Der größte Sündenfall im Regierungsprogramm aber sind die verschärften Zugangsbedingungen zur AHS. Man kann es getrost die Wiedereinführung einer Aufnahmeprüfung durch die Hintertür nennen. Die im 1. Semester der 3. Klasse Volksschule durchgeführte individualisierte Kompetenzfeststellung soll künftig bereits ein erstes Kriterium für die AHS-Reife darstellen. Dazu kommt künftig auch das Jahreszeugnis der 3. Klasse sowie wie bisher die Schulnachricht der 4. Klasse. Diese Maßnahme ist nicht nur pädagogisch gesehen völlig unsinnig, sondern verstärkt die soziale Ungerechtigkeit massiv. Kinder, die herkunftsbedingt Rückstände haben, werden es künftig noch viel schwerer haben, die Hürde mit zehn Jahren zu schaffen. Und das in einem Land, in dem die Bildungsungerechtigkeit so groß ist wie in kaum einem vergleichbaren.“