Ein Plädoyer für mehr Großzügigkeit in der Matura-Debatte
Artikel druckenWir zitieren: Janko Ferk (Jurist, Schriftsteller, lehrt an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
"Ich bin überzeugt, dass man sich mit etwas Großzügigkeit, die uns in unserem Kleinstaat immer fehlt, auch für eine andere Lösung als die kompromissbehaftete Corona-Matura mit drei Fächern hätte entscheiden können.Eine faire Möglichkeit wäre es gewesen, das Abschlusszeugnis der achten, also der Maturaklasse, zum Reifezeugnis zu erklären. Wer die achte Klasse bestanden hat, ist reif. Diese Tatsache bedarf keiner weiteren Diskussion. Wer die achte Klasse geschafft, wer immer strebend sich bemüht hat, den kann in einem Krisenfall eine sinnvolle Verordnung erlösen. Im Übrigen halte ich es für lächerlich, jungen Menschen, die alle Klassen positiv absolviert haben, in dieser Situation Schwierigkeiten zu bereiten. Wir müssen nicht immer Paragrafen reiten, damit der Amtsschimmel wiehern kann. Außerdem wurde für viele universitäre Studienrichtungen ein Aufnahmeverfahren eingeführt, sozusagen eine Metamatura."
"Die Presse" 16.3.2021