Klaus Satzke 15. Juni 2024

Ist die Matura noch zu retten?

„Ist die Matura noch zu retten?“, das fragen sich etliche Kommentatoren des Bildungsgeschehens (zuletzt etwa  Paul Mychalewicz im Standard v. 12.6.2024) und man muss ihnen Recht geben. Seit Jahren schon doktern Minister an der Reifprüfung herum, getrieben von nervösen SchülerInnen und Eltern, zuletzt auch unter dem Druck des Sonderphänomens der Corona-Krise. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen  immer wieder die Ergebnisse im Fach Mathematik. Diesem Problem scheint nun endgültig der Garaus gemacht zu sein. Eine Untersuchung der Agenda-Austria-Ökonomin Carmen Treml zeigt,  dass es in den letzten Jahren zu einer wundersamen Verbesserung der Matura-Ergebnisse gekommen ist. In Mathematik hat sich die Anzahl der Sehr gut verdoppelt, die Zahl der der Nicht genügend hat gravierend abgenommen (siehe Salzburger Nachrichten v. 17.5.202). Und nun soll auch noch die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) abgeschafft werden. Nun mag es in diesem Bereich viel Missbrauch gegeben haben, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass damit eine sinnvolle Vorbereitung auf die Universität verloren geht. Gerade diese Aufgabe liefert der Reifeprüfung eine gewisse Sinnhaftigkeit, während die Leistungen in den Fachbereichen der Reifeprüfung durch die Verknüpfung mit den zurückliegenden Jahresnoten und dem Trend zur Erleichterung der Anforderungen ohnehin an Bedeutung verloren haben.Wenn man bedenkt, dass die Universitäten in zunehmendem Maße  ihre eigenen Zugangsüberprüfungen zu den einzelnen Studienrichtungen machen und ganz selbstverständlich eigenständiges Arbeiten, Recherchieren von Quellen und richtiges Zitieren verlangen, dann fragt man sich, ob die höheren Schulen dafür noch Voraussetzungen schaffen. Lohnt sich der ganze Aufwand einer Matura noch, wenn es letztlich nur mehr um einen Initiationsritus geht?

 
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30. November 2020

Bildungspolitik unter rot-pinken Vorzeichen in Wien Teil II

Das aktuelle Arbeitsprogramm der SPÖ-Neos-Koalition enthält im Bereich Bildung zum Teil weitreichende Festlegungen über beabsichtigte Projektentwicklungen, die nachfolgend in 2 Beiträgen analysiert werden. 

Teil I (Bereich Schule)

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30. November 2020

Bildungspolitik unter rot-pinken Vorzeichen in Wien Teil I

Das aktuelle Arbeitsprogramm der SPÖ-Neos-Koalition enthält im Bereich Bildung zum Teil weitreichende Festlegungen über beabsichtigte Projektentwicklungen, die nachfolgend in 2 Beiträgen analysiert werden. 

Teil I (Abschnitt „Die Zukunft unserer Stadt geht in den Kindergarten“)

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29. November 2019

Schwarz – Grün in Vorarlberg: Starke Worte!

Es ist schon bemerkenswert, wie realitätsnah, zukunftsorientiert und strategisch klug man in der Vorarlberger Koalition zwischen Schwarz und Grün mit bildungspolitischen Themen umzugehen weiß. Man bekennt sich bemerkenswert klar zum Schulentwicklungsprojekt „Schule der 10- bis 14-Jährigen in Vorarlberg“, spielt dann aber den Ball an den Bund weiter, "auf den man zugehen will." Den „grünen“ Verhandlern auf Bundesebene sei ins Stammbuch geschrieben: Das zu erwartende Festhalten der ÖVP am bestehenden System der parallelen Schularten (NMS bzw. AHS) darf zu keiner Leugnung der bestehenden Probleme führen. Strukturkonservativismus kostet jede Menge Geld, das in Reparaturmaßnahmen fließen muss. Die Schulpolitik der vergangen „großen Koalition“ ist letztlich an dieser Frage gescheitert!

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30. November 2017

Bildungspolitische Beschäftigungstherapie

Das Bildungspaket -  eine merkwürde Mischung aus Dingen, die teils noch in der letzten Regierung geplant bzw. beschlossen wurden (Ausbau Ganztagsschulen, zweites Kindergartenjahr), aus der Zurücknahme von Regelungen, die die ÖVP noch vor wenigen Wochen gemeinsam mit der SPÖ und den Grünen beschlossen hat (Leistungsbeurteilung  in der Volksschule) sowie aus einigen rechts-populistischen Duftmarken, bei denen man nicht weiß, wie ernst sie gemeint sind.

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20. September 2017

Alle Jahre wieder; Die OECD kritisiert das österreichische Schulsystem wegen der zu geringen sozialen Mobilität

Die Gesamtschulgegner brauchen keine Angst zu haben. Es wird nach der Nationalratswahl keine tragfähige Koalition von Gesamtschulbefürwortern geben. Trotzdem sollte man die Gesamtschule durch eine Reform  der Neuen Mittelschule vorbereiten, da  doch auch noch andere Gründe als die Chancengerechtigkeit für sie sprechen.

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03. Februar 2016

Schon wieder „Zentralmatura“!

Da liegen zum ersten Mal Ergebnisse vor, die aufzeigen, dass es gute Gründe gibt, sich mit diesem Prestigeprojekt der höheren Schulen auseinanderzusetzen. Man müsste sich also freuen, dass der ganze Aufwand nicht umsonst war  und wir erstmals im Besitz von Daten sind, die Qualitätsstärken und – schwächen sichtbar machen.

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06. Oktober 2015

Abschaffung der Landesschulräte

APA Science / Bildung v. 5.10.2015 berichtet: … Verwaltungsökonomisch schwebt Schieder die Abschaffung der Landesschulräte mit deren Präsidenten vor ...

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Helmut Seel 17. Mai 2015

Über den Unsinn einer „Befreiung der Schule vom Schulsystem“!

„Befreit die Schule vom Schulsystem!“ Der Titel des Beitrags von C. Seidl im STANDARD vom 12. 5. kann wohl als verbaler journalistischer Gag verstanden werden, sachlich betrachtet ist er allerdings  nicht sinnvoll.

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Klaus Satzke 17. Dezember 2014

Zentralmatura – eine Never Ending Story?

Das darf doch nicht wahr sein! Die Reifeprüfung ist wahrscheinlich eine der am meisten überschätzten Prüfungen in unserem Schulsystem. Jeder weiß, dass sie über die sogenannte Hochschulreife – was immer das auch konkret sein soll – wenig bis nichts aussagt.

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Herbert Winkler 17. November 2014

Liessmanns "Geisterstunde": Alles ganz einfach?

 Eines ist klar. Liessmann, Philosophieprofessor an der Universität Wien, ist immer unterhaltsam. Er denkt scharfsinnig und kann trefflich formulieren. Die einzelnen Kapitel der „Geisterstunde“  beginnen stets mit dem Satz „Es ist gespenstig“.

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Klaus Satzke 13. November 2014

Die Reformkommissionen bitten zum Tanz

Lt.  Presse vom 18.12.2014 soll am 16. Jänner die Bildungsreformkommission der Regierung erstmals zusammentreffen. Neben Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), Wissenschaftsstaatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) nehmen noch zwei weitere Vertreter des Bundes ( Kanzleramtsminister Josef Ostermayer, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner) und vier Ländervertreter teil:  Burgenlands Hans Niessl, Kärntens Peter Kaiser (beide SPÖ) sowie Niederösterreichs Erwin Pröll und Salzburgs Wilfried Haslauer (beide ÖVP).

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