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Die Interpretation der PISA – Ergebnisse - eine Verwirrspiel!

von Klaus Satzke
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Claudia Schreiner (BIFIE) im Interview mit der „Presse“ v. 14.12.2016 : „Wenn man jetzt die explizite Frage stellt, ob die Jugendlichen mit Migrationshintergrund am mittelmäßigen Abschneiden Österreichs schuld sind, muss man ganz klar sagen: Nein.“

Die Presse: Woran sieht man das?

Claudia Schreiner (BIFIE): „Wenn wir die Länder nur anhand der Pisa-Ergebnisse der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund vergleichen, ändert sich an der internationalen Positionierung Österreich praktisch nichts.“

 In der Übersicht über die wichtigsten Ergebnisse von PISA 2015 stellte das BIFIE fest:

Österreich zählt außerdem zu den Ländern mit den größten Leistungsnachteilen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund – in Naturwissenschaft macht der Mittelwertunterschied zwischen Einheimischen und Jugendlichen der zweiten Generation 63 Punkte aus, zwischen Einheimischen und Jugendlichen der ersten Generation sogar 82 Punkte. Das zeigt, dass die Leistungen beider Migrantengruppen auf niedrigem Niveau liegen.“

 Und schon bei „PISA 2009“ (Herausgeber BIFIE) hieß es: „In Österreich ist der Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und beträgt bei PISA 2009 rund 15 %. Diese Schüler/innen erreichen deutlich niedrigere Kompetenzen als ihre einheimischen Alterskolleginnen und -kollegen. Zum Teil sind diese Unterschiede auf den im Schnitt niedrigeren sozioökonomischen Status der Familien mit Migrationshintergrund zurückzuführen.“

Es kann ganz sicher nicht um die Frage gehen, wer „schuld“ ist am schlechten Abschneiden Österreichs beim PISA-Test, aber es muss um die Frage gehen, wo die wichtigsten Ursachen für die diagnostizierten Probleme liegen. Widersprüchliche Aussagen wie die oben aufgezeigten sind Gift für eine sachorientierte öffentliche Debatte!