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Frühlingsblütenlese zur Schulreform

von Klaus Satzke
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  • Lt. Standard vom 7.4.2017 hat Wirtschaftskammer-Präsident Leitl zuletzt in den Raum gestellt, dass Abgeordnete der Sozialpartner im Parlament Initiativanträge zur Schulreform einbringen könnten, wenn die Regierung bis zum Sommer nichts weiterbringe. Beim Schulthema – Leitl nannte als Beispiel die differenzierte gemeinsame Schule bis 14 – wären die Vorschläge der Sozialpartner durchaus auf Linie mit der SPÖ. SPÖ-Klubchef Schieder reagierte prompt: Beschlüsse, ohne dass der ÖVP-Klub geschlossen dahinterstehe, das geht gar nicht! Er sprach in diesem Zusammenhang vom Sinn und  Zweck der „Klubdemokratie“, intern zu diskutieren und geschlossen aufzutreten. Geht’s noch beamtischer und humorloser? Koalitionstreue zu einer Abbruchkoalition und ideenloses Verteidigen fragwürdiger Demokratieelemente!

  • Seit zwei Jahren bastelt Tirol in der Modellregion Zillertal an einem Gesamtschul-Konzept und beklagt „die mangelnden gesetzlichen Möglichkeiten“ (Der Standard v. 29.4.2017). Aber bei dieser mutigen Initiative darf das Reizwort Gesamtschule nicht ausgesprochen werden, sondern man spricht vom „Ausloten prototypischer Gelingensbedingungen für eine chancengerechte Optimierung individueller Bildungswege.“ Glücklich sind die Zillertaler zu preisen, die das verstehen! Endlich eine Schulreform, die im Lutherjahr 2017 „dem Volk aufs Maul schaut!“