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Alles Gute zum Geburtstag!

von Helmut Seel
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“Als mit der Einrichtung der Schulreformkommission und der Beschlussfassung der

4. Schulorganisationsgesetz-Novelle eine wichtige Phase der Schulreform in Österreich beginnt, leistet Helmut Seel gemeinsam mit Karl Eckmayr unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen entscheidende Beiträge für die Entwicklung der Versuchsmodelle, insbesondere auch die Gesamtschulkonzepte betreffend.

Als das Unterrichtsministerium 1971 das Zentrum für Schulversuche einrichtet,

übernimmt Helmut Seel die Abteilung I in Klagenfurt (Entwicklung und Betreuung

der Schulversuche im Pflichtschulbereich). Damit befindet er sich als Gestalter und

Mitgestalter im Mittelpunkt einer Phase der österreichischen Schulentwicklung, die in ihrer Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Zehn Jahre Schulversuche – vom Parlament mittels einer Novelle zum Schulorganisationsgesetz beschlossen – haben das Schulwesen in wesentlichen Bereichen verändert. Aus heutiger Sicht kann man nur staunen, dass es unter den damaligen politischen Gegebenheiten in den frühen Siebzigerjahren – die SPÖ erstmals in Regierungsverantwortung, die ÖVP in der Oppositionsrolle – möglich war, ein derart umfassendes und anspruchsvolles Reformprogramm, darunter das brisante Thema „Gesamtschule“, durch Schulversuche in nahezu allen Bereichen des Schulwesens in die Wege zu leiten.

Die Schulversuche waren nicht nur unter schulpolitischen Aspekten betrachtet

ein Novum, sie stellten auch eine enorme Herausforderung für alle beteiligten Institutionen dar, von den einzelnen Versuchsschulen über die Institutionen der Schulverwaltung bis hin zum Ministerium. In dieser Situation war Helmut Seel der Mann der Stunde, der die Fähigkeit besaß, die pädagogischen Zielsetzungen mit den organisatorischen Erfordernissen zu verknüpfen, und der in kurzer Zeit Konzepte für eine professionelle Organisation der Schulversuche und für effektive Unterstützungsmaßnahmen der beteiligten Versuchsschulen auf den Tisch legen konnte. Durch klare und übersichtliche Modellbeschreibungen, den Aufbau eines Systems der wissenschaftlichen Betreuung durch Pädagoginnen und Pädagogen, Psychologinnen und Psychologen, Soziologinnen und Soziologen und die Entwicklung von neuen Fachdidaktiken erfolgte gleichermaßen eine breite Information aller Beteiligten, eine wissenschaftlich fundierte Entwicklungsarbeit und eine prozessbegleitende Lehrerfortbildung.”